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Interdisziplinärer Workshop für professionelle Tänzer und Künstler
Palucca Schule Dresden – Hochschule für Tanz
9. – 13. Februar 2009
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Dresdner Neue Nachrichten vom 11.02.2008
Katrin Bettina Müller im „Jahresheft Tanzplan Deutschland 2006/07“
Auszug:
Interdisziplinarität und Freiraum
Die Palucca-Schule in Dresden hat seit dem letzten Sommer ein schönes neues Haus: überall Tageslicht in den Studios, Ausblicke durch zweigeschossige Glaswände, transparente Übergänge zwischen den Gebäude-Elementen. Ein idealer Ort, um mit der Ausbildung von Tänzern, Choreografen und Tanzpädagogen noch einmal neu durchzustarten und ein idealer Ort für einen Workshop für Tanz und die bewegte Kamera. Und ein solcher ist, von Lutz Gregor geleitet, Teil des ersten ImproWinters in der Palucca Schule, einem der ersten Projekte des Tanzplans Dresden.Ein Trio arbeitet an der Treppe, die zwischen den Gebäudekuben ins Freie führt. Eine Tänzerin mit Kamera läuft in großen Schleifen um ein Paar, das sich hier begegnet und wieder verliert. Später wird man sehen, wie sie die Kamera entlang der Blicke zwischen den Tänzern geführt und die Momente der Anziehung und Abstoßung potenziert hat.
Von den zwölf Teilnehmern des Kurses sind drei medientechnisch ausgebildet, die anderen nehmen die Kamera zum erstenmal in die Hand. Für Lutz Gregor ist sie vor allem ein Instrument zur Schärfung der visuellen Wahrnehmung. Das Showing der Gregor-Klasse am letzten Abend des ImproWinters mündet in einer Gruppenimprovisation, die sich aus den Bewegungen entwickelt, mit der die Kamera-Tänzer ihre Kollegen verfolgt haben. Das wirkt sehr dramatisch, recht lustig und ist auch eine kleine Miniatur über die Macht des Blicks, die Aneignung durch das Sehen und das Gefangennehmen im Rahmen eines Bildes.
Solche Erfahrungen zwischen den Künsten hält Jason Beechey für sehr wichtig. Der Kanadier mit belgischem Pass ist seit dem Wintersemester 2006 neuer Rektor der Palucca-Schule und einer der drei künstlerischen Leiter des Tanzplan Dresden. Seine Erfahrungen als Gastdozent in verschiedenen Ländern haben ihm gezeigt, dass ausgebildete Tänzer oft noch viel zu wenig mit der Improvisationen als Weg der Bewegungsfindung oder mit Medien als Instrument der Reflexion der eigenen Arbeit umgehen können. Interdisziplinarität und Freiraum für Experimente steht deshalb ganz oben auf seiner Liste der Ziele für die Palucca-Schule. Darin trifft er sich mit den anderen künstlerischen Leitern des Tanzplans Dresden, Aaron Watkin, Direktor des Balletts der Semperoper, und Udo Zimmermann, Intendant des Europäischen Zentrums der Künste in Hellerau.